Spielbericht: Godesberg- Herren

Männer des HSV Troisdorf gewinnen auswärts das Rückspiel beim Godesberger TV (29:30)

Nicht zuletzt wegen des knappen Ergebnis im Hinspiel (20:20) versprach das Handballspiel zwischen dem Godesberger TV und dem HSV Troisdorf von Anfang an Hochspannung – und es sollte seinem Ruf als enges Duell mehr als gerecht werden. Am Ende holten sich die Troisdorfer nach einem packenden Krimi mit 29:30 den Auswärtssieg und sammelten nach vier Niederlagen in Folge endlich wieder 2 Punkte.
Die Trainingswoche deutete es teilweise an: Nach der herben Niederlage gegen den SV Rot-Weiss Merl in der Vorwoche wollte man in Troisdorf unbedingt ein positives Ergebnis einfahren und so zeigte man schon zu Beginn ein völlig anderes Gesicht als in den mitunter leblosen letzten Auftritten. Dennoch wollte natürlich auch der heimische Gegner aus Godesberg die zwei Punkte zu Hause behalten und so rollte eine schnelle Angriffswelle nach der anderen auf den HSV zu. Dabei bekam man insbesondere den Rückraum viel zu selten in den Griff, sodass die Godesberger einfache Tore erzielten. Während in der ersten Halbzeit in der Deckung also noch die Abstimmung und Griffigkeit fehlten, gelang zumindest im Angriff über einen strukturierten Spielaufbau von David Rech schon ab der ersten Minute ein viel besseres Spiel als in den Wochen zuvor. So gestaltete sich das Spiel denkbar knapp und man hielt bis zum 13:12 für Godesberg in der 24. Minute mit. Dabei strahlten immer wieder die rotierenden Rückraumspieler Alexander Hönig, Yannick Plumhoff, David Nowak, Frank Dieball und den insgesamt zehnfachen Torschützen Adrian Baral ihre hohe Torgefahr aus, wodurch wichtiger Freiraum für die Mitspieler geschaffen wurde. Diesen nutzten etwa Andreas Bermel und Dimitrios Reinhard von Rechtsaußen bzw. vom Kreis zu wichtigen Toren. In den letzten 5 Minuten der ersten Halbzeit zeigte sich dann in besonderem Maße das verbesserte Gesicht des HSV: Godesberg setzte sich trotz ein paar guter Paraden von Olaf Dannewitz zunächst auf 16:12 ab, jedoch wollte man diesen Dämpfer vor der Pause nicht einfach hinnehmen und verkürzte mit zwei Toren in den letzten 30 Sekunden doch noch auf 16:14.
Mit einem guten Gefühl ging es in die Kabinen, wo man sich einig war, dass die Abwehr kompromissloser agieren und den Gegner im Spielaufbau frühzeitig stören müsse – dann würde hier etwas gehen.

2. Halbzeit wird zum Nervenkrimi bis zur letzten Sekunde

Tatsächlich gelang der Start in die zweite Halbzeit mit dem Treffer zum 16:15. Doch erneut dauerte es in der Deckung zu lange, um die Gegenspieler anzunehmen, die wie schon zu Beginn der Partie zu einfach durchbrechen konnten. Daher sorgten auch die zwischenzeitlichen Ausgleichstreffer zum 17:17 (32. Min.) und 18:18 (33. Min.) noch nicht für die gewünschte Sicherheit. Der Gastgeber konterte über 20:18 und 21:19, sodass Troisdorf beim 23:20 in der 39. Minute wieder mit drei Toren zurücklag. In den letzten 20 Minuten erwies sich u. a. die Torhüterposition als ein wichtiger Faktor. Im ersten Durchgang noch glücklos agierend früh ausgewechselt, verunsicherte der in der 36. Minute wieder eingewechselte Tobias Alflen mit mehreren Paraden in Serie jetzt nicht nur den Gegner, sondern gab auch seinem Team einen emotionalen Schub. Erzielte man dadurch zunächst „nur“ den Anschluss zum 23:22, wonach man den Gegner sogar noch einmal auf 25:22 wegziehen lassen musste, gelang anschließend ein 4:0-Zwischenlauf, durch den man das Spiel erstmals komplett drehen und mit 25:26 in Führung gehen konnte. Bemerkenswert: Hierbei kassierten die Gäste in Unterzahl kein Tor, sondern erzielten nervenstark in Person von Daniel Albrandt zwei wichtige Treffer.
Die letzten 12 Minuten wurden zum Spiel auf Messers Schneide, in dem die Verteidigung des HSV immer besser und mutiger agierte. Beim Stand von 27:27 in der 55. Minute geriet man zwar erneut in Unterzahl, in welcher der Gegner allerdings nur einen Treffer erzielte, sodass es mit einem Unentschieden (28:28 durch Adrian Baral) in die letzten drei Minuten des Spiels ging. Hier überschlugen sich die Ereignisse förmlich: Durch Balleroberungen in der Deckung erzielten die Troisdorfer zuerst die 28:29-Führung, um direkt im Anschluss per Gegenstoß die Chance zu haben, sich auf zwei Tore abzusetzen. Weil diese Möglichkeit aber noch nicht genutzt wurde, musste man in der 59. Minute den Ausgleich hinnehmen. Mit noch 39 Sekunden auf der Uhr blieb Yannick Plumhoff nun cool vor dem Tor und traf zum 29:30. In den letzten Sekunden ließ man Godesberg nicht mehr zum Wurf kommen – stattdessen glückte der Steal in der Abwehr. In einer sofortigen Auszeit bereiteten die Coaches Busche und Matheis das Team auf die verbliebenen 17 Sekunden vor. So fand man in der offenen Manndeckung des Gegners die richtigen Lücken und kam fünf Sekunden vor Schluss noch mal per Gegenstoß zum Abschluss. Zwar landete der Wurf nicht im Tor, der Abpraller allerdings im Seitenaus, was den sicheren Sieg zur Folge hatte. Am Ende bewies der HSV Troisdorf rund um die aufopferungsvoll kämpfenden Abwehr-Asse Florian Otto und Yannick Hüners diesmal also die besseren Nerven in einem Spiel, das in alle Richtungen hätte ausgehen können. Blickt man noch ein letztes Mal auf die vergangenen Wochen zurück, war das ein riesengroßer Schritt in die richtige Richtung.
So geht es mit gestärktem Teamgeist in die nächste Trainingswoche und das letzte Spiel des Jahres, wenn die Männer des HSV Troisdorf am 17.12. um 19 Uhr die 1. Mannschaft des TV Eiche 02 Bad Honnef empfangen.
Es spielten für den HSV:
Tobias Alflen (TW), Olaf Dannewitz (TW); Adrian Baral (10 Tore), Alexander Hönig (5), Yannick Plumhoff (5), Andreas Bermel (3), Dimitrios Reinhard (2), David Nowak (2), Daniel Albrandt (2), Frank Dieball (1/1), David Rech, Florian Otto, Yannick Hüners